31.08.2020 Labor / Pathologie / Zytologie Fachartikel Silvia Pietroni
Corona-Warn-App: Entscheidend ist die Digitalisierung der BefundkommunikationDie kostenlose Corona-Warn-App wurde von der Bundesregierung gemeinsam mit der Telekom und SAP als Unterstützung im Kampf gegen Corona zur Verfügung gestellt. Über die App können Infektionsketten für jeden App-Nutzer erfasst und anonym an andere App-Nutzer weitergegeben werden. Die App kann dem Nutzer dann empfehlen sich auf SARS-CoV-2 testen zu lassen.
Wie läuft die Registrierung eines Testergebnisses ab?
Die anonyme Übertragung der Testergebnisse an die Server-Systeme der Corona-Warn-App spielt eine entscheidende Rolle. Dafür sind zwei Verfahren vorgesehen:
Im ersten Fall wurde der Nutzer über das positive Testergebnis bereits informiert und ruft die Hotline der Telekom an. Nach einer Plausibilitätsprüfung wird eine teleTAN erzeugt und dem Nutzer mitgeteilt. Über die entsprechende Funktion gibt der Nutzer das positive Testergebnis mittels der erhaltenen teleTAN in die App ein.
Im zweiten Fall erteilt der Nutzer bereits bei der Probenentnahme sein Einverständnis zur Übermittlung der Daten an die Server-Systeme der App. Dabei erhält er einen QR-Code, der eine eindeutige ID (GUID) zur anonymen Identifizierung des Tests enthält. Über die entsprechende Funktion registriert der Nutzer den Test mittels des erhaltenen QR-Codes in der App. Das Labor übermittelt das Ergebnis zusammen mit der GUID an die Server-Systeme der App. Sobald das Testergebnis vorliegt, wird es von der App automatisch abgerufen und auf dem Smartphone angezeigt.
Verbindung zwischen Labor-IT und Corona-Warn-App ermöglicht digitale Befundkommunikation
Für die anonyme Übertragung des Testergebnisses an die Server-Systeme der Corona-Warn-App benötigt das Labor im Auftragsformular zwei Informationen:
Beide Informationen sind in den neuen Überweisungsscheinen (Muster 10C und OEGD) enthalten, die von der KBV am 26. Juni zur Anforderung der SARS-CoV-2 Untersuchung veröffentlicht wurden. Diese sind in zwei Teilen gegliedert:
Für die SARS-CoV-2 Untersuchungen, die im Krankenhaus ohne Überweisung angefordert werden, kann die GUID bei der Auftragserfassung im Order Communication System NEXUS / LAURIS generiert und zusammen mit dem Einverständnis gespeichert werden. Zusätzlich zum Etikettendruck kann ein Dokument mit dem QR-Code (der die GUID beinhaltet), den Informationen zur App-Nutzung und den Datenschutzhinweisen analog zum unteren Teil der neuen Überweisungsscheine gedruckt werden. Bei der Probenentnahme wird dieses dem Patienten für die Registrierung des Tests in der App ausgehändigt.
Im Laborinformationssystem NEXUS / SWISSLAB werden die Informationen gespeichert und zusammen mit dem Testergebnis in Form von CSV-Dateien exportiert. Pro Untersuchung wird ein Datensatz mit der GUID, dem Testergebnis und dem Einverständnis erzeugt, wie von der Spezifikation der Telekom gefordert.
Für die Übertragung der vom LIS exportierten Daten an die Server-Systeme der Corona-Warn-App ist die Installation eines Labortools notwendig, das von der Telekom zur Verfügung gestellt wird. Dieses Tool verarbeitet die vom LIS auf einem Verzeichnis bereitgestellten CSV-Dateien und übernimmt die Kommunikation mit den Server-Systemen der App.
Bisher wurde das QR-Code-Verfahren von mehr als 25.000 Menschen genutzt und somit rund 18.500 Testergebnisse übermittelt. Die Anwendung wird mit jedem Nutzer hilfreicher, ist aber auch an die Anbindung der Labor-IT an die Server-Systeme der Corona-Warn-App gebunden.
Unsere Experten von NEXUS / SWISSLAB unterstützen die Labore bei der optimalen Befundkommunikation.
Weitere InformationenZur Corona-Warn-App:
Mehr zu SWISSLAB und LAURIS:
Immer auf dem Laufenden bleiben? Über den AutorSilvia Pietroni ist technische Produktmanagerin für das Laborinformationssystem SWISSLAB und das Order Communication System LAURIS. Das könnte Sie auch interessieren
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